(a.k.a. Niederrheintour 2017)
Manchmal meint es es der Wettergott einfach nur zu gut mit uns:
99% Regenwahrscheinlichkeit, irgendwas um die 20 mm Niederschlag innerhalb weniger Stunden, bis zu 40 Liter pro m2/Std.
Der normale Mensch bleibt dann einfach zu hause, trinkt ein Heissgetränk und macht einen Haken hinter die Sache.
Nach kurzer und heftiger Abstimmung am Vortag der geplanten Niederrheintour entschieden sich aber 6 Transalpfreunde zum Treffpunkt in Krefeld zu fahren.
Samstag Morgen. Lebensgefährtinnen fragen morgens, staunend, mit dem Blick aus dem Fenster, ob man das wirklich ernst meint: „Du bist doch bekloppt!“ Kinder sorgen sich um Papa: „Es regnet… es regnet wirklich heftig…!?“. Vernunft im Spiel? Nö! Aber wer von uns lässt sich schon vom Wetter irgendwas diktieren? Also alles möglichst clever gegen eindringendes Wasser schützen und – Tauchfahrt!
Auf der Autobahn, Anreise von 80 km, zwischen den Gischtwolken der LKW noch ein bisschen über den Wetterbericht nachgrübeln: Vielleicht sind das ja auch nur heftige Schauern und es gibt längere trockene Abschnitte… Vielleicht kommen die Anderen doch nicht… Ach was, wir trinken sonst ’nen Kaffee und fahren alle wieder nach hause…
Die 6 kommen wirklich alle zu Mo’s Bikertreff in Krefeld (hätten wir alle nicht gedacht). Kurzes Sammeln. Wetterphilosophiestunde. Im Bikertreff gibt’s leider kein Frühstück. Zum Glück einen Kaffee. Zwei von uns werden wohl etwas hungriger weiterfahren… Nachdem alle einsehen, dass sich das Wetter nicht bessern wird, geht es dann los. Mike’s Navi macht als erstes mal ein paar lustige Weganweisungen. Hier waren wir doch gerade schonmal? Die Truppe nimmt’s mit Humor. Wir gehen übrigens davon aus, dass die Wetterphänomene in direkter Nähe des Geräts für die Aussetzer verantwortlich waren! Irgendwann lief es dann…
Meine Herrschaftszeiten! Was für ein Regen… Von morgens bis nachmittags eine einzige Regenfahrt. Kein einziges mal Regenpause. Regen, Regen, Regen. Ehrlich gesagt – von der Landschaft sehen wir alle wenig. Wie auch!? Visier ständig zu. Pfützen. Riesenpfützen. Bahngleise. Achtung Schlamm. Laubalarm. Gischt. Seitenwind. Gegenwind. Wasser in den Stiefeln. Wasser in den Handschuhen. Wasser im Helm. Wasser auf der Brille. Wasser in allen Winkeln der Bekleidung… Wer hätte es gedacht: Die Laune ist bei allen erstaunlich gut!
Den Mittagsimbiss im Thunderbike Roadhouse in Hamminkeln haben wir uns schließlich verdient.
Ganz ehrlich. Nein – Wir sind nicht die gesamte geplante Tour gefahren. Das machen wir nächstes Jahr bei schönerem Wetter (Mike: Du hattest wirklich einen undankbaren Job, bei diesem Wetter). Von Hamminkeln aus entschied sich die Gemeinschaft zum Abbruch und direkter Fahrt in den jeweiligen Heimathafen.
Drei von uns liefen dann noch einmal in Elly’s Bikertreff im Niemandsland hinter Mönchengladbach-Rheindalen ein. Absackerbierchen alkoholfrei und ein Stück Käsekuchen („Unser Koch ist gelernter Konditor…“ – Wie geil ist das denn?!). Und schließlich…
…ohne Regen nach Hause!
Da soll nochmal einer sagen, dass das Wetter keine Ironie auf Lager hat! 🙂